Finanzlexikon – ein Begriffslexikon für Finanzen

Es gibt viele Begriffe im Finanzbereich, die teilweise etwas ganz anderes bedeuten als man intuitiv vermuten würde. Viele Begriffe sind Euphemismen, sollen also einem Inhalt einen positiven Touch geben. Sehr gutes Beispiel ist die „MehrWertSteuer“ – dadurch wird das Produkt ja nicht mehr Wert, sondern es wird nur teurer. Der einzige Mehrwert ergibt sich für den Staat, da er diese Steuer bekommt.

Gerade im Finanzbereich sind einzelne Wörter hoch kritisch, und viele Produkte verschleiern gerne die Kosten, in dem diese unterschiedlich benannt werden, sodass man ohne Finanz Ausbildung gar keine Chance hat, dies wirklich zu durchblicken. Selbst für Profis ist es häufig schwierig, im Detail jeden Punkt in seiner vollen Tragweite zu verstehen. Beispiele für solche Produkte sind AIFs und Alternative Investments. Diese werden natürlich sehr gut aufbereitet. Erkennbar sind diese häufig an hohen Rendite Versprechungen, sodass die Hemmschwelle bei den Kunden überwunden wird, einfach weil der erwartete Gewinn riesig ist.

Ich selbst habe früher auch viel Geld verloren mit solchen „sehr soliden“ Investments. Ein Beispiel war eine große Firma in Deutschland, die Immobilienprojekte baute, bei denen man sogar im Grundbuch eingetragen war zur Absicherung. Obwohl ich mich sehr informierte, und sogar über einen Vermögensberater kaufte, krachte das Projekt. Daher bin ich heute sehr viel vorsichtiger bei Investments. Und ich rate jedem dazu, das auch zu sein. Wenn Sie bei einem Investment nicht 100% verstehen, wie es funktioniert, sollten Sie es nicht machen. Speziell bei Krypto Währungen gibt es heute sehr viele interessant gestaltete Projekte. Und weil viele Leute viel Geld damit verdienen, werden diese als sicher angesehen – bis wieder einmal ein plötzlicher Crash zu riesigen Verlusten passiert. Seien Sie sich sicher, dass im Hintergrund Profis am Tun sind, die sehr viel mehr Wissen als Sie, und damit haben diese immer einen großen Vorteil.

AIF (Alternativer Investment Fonds)

Als AIF werden Fonds bezeichnet, dessen Investmentvermögen nicht am Wertpapiermarkt handelbar und fungibel ist. Als Beispiel seien Anleihen zu einem Projekt mit bulgarischen Erdbeerfeldern genannt. Der Begriff ist im Detail sehr komplex, wer mehr wissen möchte sollte auf Wikipedia recherchieren.

Aktien

Die Aktie (englisch share) ist ein Wertpapier, das den Anteil an einer Aktiengesellschaft verbrieft. Man ist also Mitbesitzer einer Firma. Es wird unterschieden zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien. Vorzugsaktien haben kein Stimmrecht, werden dafür bei Dividenden Ausschüttungen bevorzugt. Stammaktien haben Stimmrechte, und damit wird man zur jährlichen Aktionärsversammlung eingeladen (wie ich gehört habe, ist dies für viele ein Grund, zumindest 1 Stammaktie an österreichischen Unternehmen zu haben, weil das Buffet auf der Hauptversammlung lecker ist).

Aktionär

Als Aktionäre werden die Besitzer von Aktien bezeichnet.

Alternative Investments

Häufig sehr gefährliche Investments, die aber sehr gut verkauft werden, da häufig sehr hohe Renditen versprochen werden (etwa 100% p.a. oder gar 10% pro Monat). Sehr detaillierte Beispiele finden sich auf Wikipedia.

Anleihen

Anleihen sind Schuldurkunden, in denen sich der Aussteller dem Inhaber für die Bereitstellung von Kapital zur Zahlung von Zins und Tilgungszahlungen über einen vereinbarten Zeitraum verpflichtet. Einfach gesagt will der Aussteller Geld haben, und zahlt es mit Zinsen zurück. Wie hoch die Zinsen sind, hängt zB von der Bonität (=Zuverlässigkeit) ab. Staatsanleihen sind eine Form von Anleihen. Andere Namen sind Bonds, Renten, Obligationen, Gläubigerpapiere.

CBDC (Central Bank Digital Coins)

Übersetzt sind Central Bank Digital Coins also Kryptowährungen der Staaten. Dieses Wort werden wir künftig sehr oft hören, da viele Staaten dies als Mittel der Bargeldabschaffung einführen möchten. Dies ist sehr gefährlich, da damit völlige Transparenz sämtlicher Geldbewegungen ermöglicht würde. Haben Sie jemals etwas gekauft, von dem nicht jeder wissen soll? Kondome, Schwangerschaftstests, diverse Magazine, Alkohol, oder zu welchem Zeitpunkt sie wo getankt haben? Sollten Sie regierungsfeindliche Aussagen treffen, wird vielleicht ihr Konto gesperrt. Das glauben Sie nicht? Dann sehen Sie nach China. Dort wurde ein Sozialpunktesystem eingeführt. Verhält man sich inkorrekt, werden Punkte abgezogen. Sinkt man unter einen gewissen Punktestand, kann man kein Bahnticket mehr kaufen, kein Benzin, usw. Sobald es kein Bargeld mehr gibt, ist man komplett ausgeliefert. Diese Situation muss dringend vermieden werden, weshalb ich jedem dazu rate, wieder mehr mit Bargeld zu zahlen. Siehe auch Wikipedia CBDC.

Cost-Average Effekt bzw. Durchschnittskosteneffekt

Der Cost-Average-Effekt hilft besonders bei Fonds, in die man langfristig monatlich investiert. Da unser Finanzsystem auf Inflation basiert, also alles jährlich teurer wird, und dadurch die Firmen die Preise ihrer Produkte erhöhen, werden diese Firmen auch mehr Wert, und die Aktienkurse erhöhen sich (stark vereinfacht gesprochen). So kauft man also dieses Jahr die Aktien um 100€, nächstes Jahr um 105€ usw., was bedeutet dass die Aktien von jetzt nächstes Jahr 5% mehr Wert sind. In der Praxis sinken und steigen die Kurse ständig, und man kauft immer zum aktuellen Preis. Wenn der Wert der Aktien langfristig steigt, ergibt sich dadurch ein Mehrwert. Kritiker sagen zu Recht, dass man mehr Gewinne macht, wenn man gleich einmalig gut investiert – nur haben viele Leute weder 10.000€ sofort, die sie jetzt in einen bestimmten Fonds investieren wollen, noch trauen sie sich das. Es ist also besser für die Nerven, lieber 300€ monatlich in 3 verschiedene Fonds zu investieren, um weniger Risiko zu haben.

Dividende

Als Dividende wird die Ausschüttung an Aktionäre bezeichnet.

ETF (Exchange Traded Funds)

Eigentlich bedeutet ETF nur, dass der Fonds an der Börse gehandelt wird. Er wird aber dazu benutzt, um passive Indexfonds zu beschreiben. Diese werden nicht aktiv managed, sondern bilden nur einen Index ab, z.B DAX.

Die Verwaltungskosten für solche passiven ETFs sind sehr gering, weshalb sich in den letzten Jahren die Meinung verbreitet hat, dass diese besser sind. Die Geiz-ist-Geil Mentalität funktioniert.

Verwaltete Fonds (managed) stellen Profis ein, die sich täglich darum kümmern, innerhalb des Fonds-Themas (zB. Supermärkte) ständig die besten Aktien herauszusuchen, um so besser zu sein als der Index (=ETF). Das gelingt nur etwa 20% der Fondsmanager – wie in jedem Bereich gibt es echte Profis und mittelmäßige. Die Aufgabe eines Finanzconsulters ist es, von den 20% guten Fonds die 20% besten Fonds herauszusuchen. Genau dafür gibt es Finanzconsulter.

Langfristig schlagen gut verwaltete Fonds immer ETFs, vor allem in Krisenzeiten – ganz einfach, weil ein Fondsmanager in der Krise schnell reagieren kann, während dies ein ETF gar nicht macht, weil er ja passiv (=unmanaged) ist.ETF (Exchange Traded Funds)

Fonds

Wenn wir hier von Fonds schreiben, sind immer Investmentfonds gemeint. Dies können zB Aktienfonds oder Immobilienfonds sein, meist sind hier Aktienfonds gemeint. Aktienfonds sind Sammlungen von Aktien verschiedener Firmen, die zur Vereinfachung zentral verwaltet ein- und verkauft werden. Beim Aktienfonds gibt es einen Kurs, so lässt sich leicht bestimmen wieviel Gewinn man gemacht hat. Der Sinn eines Fonds ist es, Investments zu vereinfachen und Risiko zu streuen. Daher gibt es häufig Themenfonds, etwa „Nachthaltigkeit“ oder „Europa“ oder „Pharmaindustrie“, sodass man als Kunde die Investments bestimmen kann.

Geldwerte

Darunter versteht man alles, was direkt in Euro bewertet wird. Also Bargeld sowie Geld am Konto, Sparbuch, Bausparer, offene Kreditsumme, kurz gesagt alles was auf der Bank und in der Geldbörse liegt. Da Geld ständig der Inflation unterliegt, wird dieses jährlich weniger wert. Daher ist es speziell in Zeiten von Niedrigzinsen extrem wichtig, den kalten Verlust durch Inflation zu berücksichtigen. Abhilfe schafft die Anschaffung von Sachwerten. Leider spüren die Menschen Inflation nicht direkt, daher sind 100€ gefühlt 100€. Doch von 2002 bis 2020 hat sich die Kaufkraft von 100€ etwa halbiert!

Hyperinflation

Hyperinflation ist eine Form der Inflation, in der sich das Preisniveau sehr schnell erhöht. Eine allgemein akzeptierte Definition existiert nicht, als Faustregel gelten monatliche Inflationsraten von mindestens 50 % (entsprechend einer jährlichen Rate von umgerechnet rund 13.000 %). Man geht davon aus, dass, wenn heute eine Hyperinflation startet, diese viel viel stärker wäre, bedingt durch die große Automatisierung im Handel an der Börse. Bisheriger Rekord ist eine Inflation von 4,19 Billiarden Prozent (Verdreifachung der Preise pro Tag). Also eine Semmel, die heute 1€ kostet, kostet morgen 3€, dann 9€, 27€, 81€. Binnen 5 Tagen ist also das Geld 81x weniger Wert – 100.000€ von Montag wären damit am Freitag noch 1.234€ Wert. Man sieht, es geht so rasend schnell, dass keine Zeit bleibt, das Geld noch abzusichern. Das muss man davor gemacht haben, etwa durch Umwandlung in Sachwerte. Ein sehr eindrucksvoller Artikel findet sich auf wiwo.de, und Wikipedia beschreibt Hyperinflation so.

Inflation

Zu deutsch „Teuerungsrate“, beschreibt die mittlere Verteuerung von Produkten pro Jahr. Gemessen wird mittels eines Warenkorbs, der sowohl Supermarktartikel, wie auch Computerelektronik und Pauschalreisen enthält. Da Computerelektronik sich schnell ändert, kann diese kaum zu den Vorjahren verglichen werden. Beispielsweise werden Notebooks kaum günstiger, sondern halten den Preis bei gleichzeitig steigender Ausstattung und Leistung. Daher wird in solchen Fällen der vergleichbare Wert geschätzt. Deshalb ist auch die gefühlte Inflation von der offiziellen Inflation sehr verschieden. Ein weiterer Kritikpunkt: Produkte aus dem Supermarkt werden zwingend benötigt, während man auf Pauschalreisen und Computerelektronik verzichten kann. Daher ist eine gefühlt Inflation von 4-5% bei offiziellen 1,5-2,5% merkbar. Seit vielen Jahren orientieren sich die Lohnverhandlungen der Gewerkschaft an der offiziellen Inflation, weshalb es heute trotz Lohnerhöhungen viel schwieriger ist, gut zu leben, als unsere Eltern das erlebten. Wikipedia beschreibt es so.

Lebensversicherung

Eine LV unterteilt sich in die „klassische Lebensversicherung“ (KLV) und „fondsgebundene LV“ (FLV). In den 1990er Jahren gab es bei der KLV über 7% fixen, garantierten Zinssatz, weshalb diese Produkte sehr attraktiv waren, weil dort so gut wie kein Risiko besteht. Seit den 2000er Jahren gingen diese Zinssätze dramatisch zurück, heute gibt es etwa 0-2,15% Zinsen. Damit sind KLV komplett unattraktiv, weil die Zinsen bei LV immer Brutto angegeben werden! Davon werden also noch die Produktkosten und Abschlusskosten abgezogen.

Weiterhin interessant bleiben in Österreich die FLV, weil diese eine Besonderheit bieten: es ist keine KESt auf die Gewinne zu bezahlen! Damit wird die FLV für langfristige Aktienfonds Investments, also 10 oder mehr Jahre, extrem interessant, vor allem wenn mit Zuzahlungen gearbeitet wird. Wichtig ist: bei einer LV sollte niemals Geld vor der Pension behoben werden, damit auch wirklich die Kosten eingespielt und der Steuervorteil genutzt wird. Daher sollte eine LV niemals das einzige oder primäre Sparprodukt sein, sondern immer nur eine Zumischung zu anderen Produkten, aus denen man bei Bedarf auf Geld zugreifen kann, ohne erhebliche Verluste zu erleiden! Es gibt Finanzvertriebe, die nur FLV anbieten, und naturgemäß diese Produkte in den Himmel loben, während alles andere gefährlich sei. Fragen Sie daher immer, ob ihr Berater Ihnen auch andere Produkte anbietet!

Liquidität

Die Möglichkeit, auf Ihr Geld zuzugreifen, also „flüssig zu sein“. Hier geht es nicht nur darum, dass man das Geld aus dem Produkt herausnehmen kann, sondern es ist auch zu beachten, wieviele direkte Kosten und Folgekosten das verursacht. Ein Beispiel: Entnehmen Sie aus einer Lebensversicherung nach 3 Jahren Geld, so verlieren Sie nicht nur den Zinseszins, sondern zahlen auch noch eine Sondersteuer von 7%, und vielleicht auch noch im Produkt Kosten. So kann eine Behebung von 3.000€ gleich 10.000€ und mehr an Folgekosten bedeuten! Lesen Sie den Hinweis bei Lebensversicherung.

Prämiensumme

Die Prämiensumme ist bei Lebensversicherungen der Teil, aus dem sich die Abschlusskosten errechnen. Dazu wird einfach die monatliche Rate * Anzahl der Raten multipliziert, meist gedeckelt auf 30-35 Jahre. Also zB 100€ monatlich auf 30 Jahre = 100 * 12 * 30 = 36.000€ Prämiensumme. Wenn die Abschlusskosten nun 6,5% sind, macht das 2.340€, es werden jedoch die 4% Versicherungssteuer weggerechnet, macht 2.250€. Diese werden auf die ersten 5 Jahre aufgeteilt, also werden monatlich 37,5€ von der einbezahlten 100€ Prämie für die Abschlusskosten abgezogen. Daher sind Lebensversicherungen in den ersten 5 Jahren extrem teuer. Warum diese dennoch interessant sein können, lesen Sie in meinem Artikel „Mantelprodukt„. Sie können die genauen Kosten Ihrer LV übrigens in der Polizze ablesen – dabei helfe ich gerne.

Sachwerte

Sachwerte sind im Gegensatz zu Geldwerten nicht direkt in Euro bewertbar, sondern haben einen Wert. Sachwerte sind zB Edelmetalle wie Gold und Silber, Wertpapiere (Aktien, Anleihen, Fonds), und Immobilien, weil diese alle relativ leicht gegen Geld tauschbar sind. Aber auch Tische usw. zählen als Sachwerte, sind aber zur Geld Absicherung eher unpraktisch. Mittlerweile gehören auch Bitcoin (BTC) und andere Kryptos wie Ethereum (ETH), Bitcoin Cash (BCH), Ripple (XRP) dazu. Es gibt aber viele tausende Kryptos, und die meisten davon sind kaum sinnvoll.

Sondervermögen

Wenn ein Investment nicht in den Bilanzen des Produktgebers steht und separat verwaltet wird, ist man vor Konkurs des Produktgebers geschützt. Somit bleibt der Inhalt erhalten, wenn zB meine Bank in Konkurs geht, auf der ich ein Fonds-Depot oder Bankschließfach habe. Das Geld auf Konto, Sparbuch, Bausparvertrag ist jedoch weg. Theoretisch gibt es dort zwar die Einlagensicherung – doch siehe dazu meinen Blog!

Wieviel kostet ein Profi Finanzconsulter?

Es stellt sich natürlich die Frage, wieviel so ein Profi kostet. Die Antwort ist: gar nichts. Wir werden nur aus den Produktkosten bezahlt, und zwar vom Produktgeber. Wenn Sie Finanzprodukte kaufen, werden immer Kosten fällig, in Form eines Ausgabeaufschlags oder Abschlusskosten. Und ein Teil dieser Kosten wird an die Berater weitergegeben. Wenn Sie direkt dort kaufen, behält der Produktgeber die Provision komplett ein.

Ich bin seit 2021 kein Finanzberater mehr, weil ich die Vorschriften in diesem Bereich für unethisch halte. Aber ich betreibe Telegram Kanäle und Mailinglisten mit Informationen. Speziell in dieser Krisenzeit ist es wichtig, stets brandaktuelle Informationen zu erhalten, denn möglicherweise muss man in einigen Bereichen schnell reagieren, wenn der Markt in Bewegung kommt.

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